Category: Wirtschaft


Ich habe heute mal wieder in meine Song-Sammlung von Fettes Brot reingehört, als dann der „Gangsta Rap“ (auf dem Album „Auf einem Auge blöd“) lief, dachte ich mir, dass der Text immer noch aktuell ist. Also kam ich auf die Idee, ihn mal hier zu veröffentlichen. So wie sich das gehört, hab ich natürlich vorher bei der Band angefragt, ob das okay ist. Nach ein paar wirklich sympathischen Emails war dann alles klar.

Ich darf ihn veröffentlichen, aber nur unter der Bedingung dass ich auch den Text von „Automatikpistole“ veröffentliche. Dieser Song wird auf dem neuen Album „Strom und Drang“ sein, Erscheinungstermin am 14. März. Außerdem ist dieses Lied auch auf der aktuellen Juice-CD zu finden. Aber genug der langen Vorrede, hier kommen die Texte.

Gangsta Rap

Wir werden geprägt durch unser Umfeld, unsere Umwelt. Höchste Zeit, daß der Mensch sich umstellt, bevor alles umfällt. Doch die Industrie verschleiert, weil sie uns für dumm hält, denn das Geld regiert die Welt und Leute, das bedeutet, der Wald wird abgepellt und der Boden ausgebeutet.

Lebendigen Leibes wird die Erde gehäutet. Die Uhr der Natur hat längst elfmal geläutet. Rinder fressen die letzten Grassoden, so daß bald nach dem Roden die Böden veröden. Geehrte Gangsta, wir lassen uns nicht blenden! Beenden Sie das Verschwenden von Regenwaldbeständen! Ach, ich überseh’, es wird kein Tier aus Übersee nach hier importiert – wie raffiniert! Um Kohle zu scheffeln, muß man halt’n büschen schummeln.

Wolte schon immer wissen, was Ronald davon hält, doch seit ich ihn in „ES“ sah, ist mir alles klar – Ronald selbst ist längst der Obergangsta. Hahahah, Du Clown, ich werd’ Dir niemehr trauen. Jetzt setzt es ein letztes Geschoß zwischen die Brauen!Du denkst Gangsta: Hut, Sonnenbrille, hochgeschlagener Kragen, doch ich muß Dir leider sagen, daß die echten Gangsta meistens weiße Westen tragen und ein’ dicken Wagen und ein Fahrer mit steifem Hemd und ’n Sitz im Parlament.

Fetter Arsch – nee, nicht „fett“, sonderm einfach nur häßlich – anläßlich der Machtposition läßt sich lässig ein neues Gesetz erlassen, ein Antrag verfassen – Hauptsache volle Kassen! Alte, faltige Männer, die schwitzen, die nur um sitzen zu bleiben da sitzen. Um das Volk zu beruhigen gibt es Brot und Spiele, denn es wär ja echt schlecht, wenn jemandem auffiele, wie abgezockt Euer Spielchen ist, daß Einer gar nichts kriegt, der Andere alles frißt.

Ein zweites As immer in der Manschette, denn wenn er fair spielen würde, dann hätte er nicht den Thron, auf dem er jetzt hockt und gemütlich mal hier und mal da was abzockt. Doch ich bin der König und gehör’ auf den Thron und deswegen werde ich hier laut betonen: Gangstabacke, Du gehst mir auf den Sack, kreuze nicht meinen Weg, sonst macht’s Ratatatat!

„Geld stinkt nicht und alles ist käuflich“ hörst Du Dich oft reden, doch häufig, merkst Du dabei nicht, daß du der Gekaufte bist, der von Leuten, die Dich ausbeuten, zu kaufen ist. Vielleicht von einem Unternehmer, der unter „nehmen“ das Gegenteil von Geben versteht. Seht in die Welt und stellt Fragen. Hinterfragt das Jagen nach Geld. Fällt Euch dabei auf, daß der, der die Arbeit kauft, auf der Jagd nach Geld und Macht niemals verschnauft? Dann ist es vielleicht ein richtiger E.V. Ein was? Ein „Echter Verbrecher“! Genau!

Die Leute, die ein noch dickeres Auto fahren, die eher an Löhnen als an ihrem Luxus sparen. Vielleicht einer, der 5 Milliarden in Krediten abzieht. Sich Toupets dafür kauft und dann flieht. Mit Profit auf die Politik Einfluß schnimpt Was zählen Menschen, solange die Kasse stimmt?! Mach Dir ruhig Sorgen, denn vielleicht schon morgen werd’ ich mir ein MG aus Deinem Waffenschmuggel borgen.

Automatikpistole

Boris, König des Rap und seit 1974 bin ich hardcore. Versteht mich nicht falsch; im Grunde meines Herzens bin ich sehr nett, nur manchmal dreh‘ ich eben durch wie´n Ventilator. Ja, und es ist wieder soweit, wegen euch Typen, wie ihr ausseht, wegen dem Mist, den ihr schreibt, bin ich wütend, doch ich stell mich jetzt hin und ich nutze die Gelegenheit der Welt zu erklären, warum ihr leider nicht nur bräge seid.

Keine Frage ihr seid hohl so wie RTL2, da mach ich mir nichts mehr vor, da bin ich ehrlich, doch wärt ihr nur dumm; Pech für euch, weiter wär‘ nichts dabei, aber obendrein seid ihr auch noch gefährlich. Was seid ihr für Menschen? Was für Götter? Was für Statussymbole? Dicke Autos, ´n paar Nutten, Automatikpistolen!

Um euch herum scharrt ihr ´n Haufen blinder Soldaten und mit den‘ bringt ihr den Krieg in jeden Kindergarten. Ihr kotzt mich an, ich verachte eure ätzende Welt Eure Sprache: Gewalt, euer Ergötzen: das Geld.

Was habt ihr bisher gemacht außer Seelen zertrampelt? Und mit zugedröhntem Schädel junge Mädels misshandelt? Was habt ihr der Welt zu bieten außer Angst und ´ne Attitüde wie ´n durchgeknallter Kampfhund? Nein da ist nichts, da ist Leere, da ist absolut nada außer peinlicher Prunk und dem ganzen Gelaber.

Ich hoffe, dass ihr verschwindet und euren Scheiß keiner mehr sendet. Denn diese Welt braucht mutige Männer, die genau wissen, ja, dass echte Gefühle zu fühlen niemals eine Schwäche ist. Und die Gefühle zu zeigen; das Lachen, das Flehen, das Heulen, das Schreien; das ist hardcore und nicht lächerlich. Sich halten, um nicht hinzufallen, Frauen, den‘ es nicht reicht reich und dünn zu sein.

Es geht um Herz und d‘rum Wärme zu geben und darum gerne zu leben. Leute seht ihr das auch so, dann hebt eure Faust hoch! Verdammt nochmal, es geht nicht nur um Kohle und Autos. Sie reden von Hass, aber wir wollen lieben. Sie ziehen in den Krieg, Alter lass uns zufrieden.

Warum ich diese Texte nun poste? Als Antwort braucht man nur einmal Fernsehnachrichten anschauen und bestimmte Schmierblätter lesen.

Weitere Links zur Band:

Fettes Brot auf Myspace , Bandbiographie bei laut.de , Fettes Brot im deutschen Musikarchiv , via Wikipedia

Akademie.de, ein Portal für Musterbriefe, wurde von der GEZ wegen Verwendung von unter anderem folgenden Begriffen abgemahnt:

Falsch: Richtig:
GEZ-Gebühren gesetzliche Rundfunkgebühren
GEZ für PC zahlen gesetzliche Rundfunkgebühr für neuartige Rundfunkempfangsgeräte
GEZ-frei von der gesetzlichen Rundfunkgebühr befreit
GEZ-Gebührenpflicht gesetzliche Rundfunkgebührenpflicht
GEZ-gebührenfrei von der gesetzlichen Rundfunkgebühr befreit
GEZ-Rundfunkgebühr gesetzliche Rundfunkgebühr

Eine komplette Liste dieser Begriffe gibts hier. Die Akademie möchte doch bitte Beamtendeutsch statt Jedermanns-Deutsch verwenden, da es sonst abfällig klingt, heisst es in der Abmahnung, die ebenfalls veröffentlich wurde. Jetzt weiß ich also, wofür ich eh… „gesetzliche Rundfunkgebühren“ zahle.

via RA-Blog

Am Wochenende ist mir doch glatt die Kaffeetasse im Trinkansatz in der Luft hängengeblieben, als ich im Radio hörte, dass Merkel und Müntefering erst im November über eine eventuelle Hartz-IV-Erhöhung beraten wollen, da erst bis dahin Ergebnisse über die Lebenshaltungskosten vorliegen. Ich meine, das ist doch wohl ein schlechter Witz.

Einmal gegoogelt, schon hat man sehr viele Treffer. Ich wette, da werden dann irgendwelche Wirtschaftslobbyisten Experten auftreten, die dann lauthals verkünden, dass die HartzIV-Empfänger noch viel zu viel bekommen. Das Ganze natürlich mit einem Grinsen, in das man mit einem Backstein reinschlagen könnte, frei nach Douglas Adams.

Update: Wie ich gerade bei den Nachdenkseiten (Punkt 1) gelesen habe, haben sich Herr Westerwelle von der FDP und Herr Kauder von der CDU zum Thema geäussert. Natürlich ablehnend.

Begründung Westerwelle: Arbeitende Familen bekommen unter Umständen noch weniger als Hartz-IV-Empfänger.

Genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Ich sag nur Stichwort Mindestlohn, damit wäre das Argument aus der Welt.

Begründung Kauder: Es könne nicht bei jeder Preisschwankung über eine Erhöhung diskutiert werden.

Okay, zuerst einmal ist das Wort Preisschwankung einfach nur ein Euphemismus, eigentlich müsste es Preissteigerung heissen. Ersetzt man dieses Wort durch den Euphemismus, ist die Argumentation schon durch gesunden Verstand hinfällig.

Wie die Welt berichtet, hab die Manager der 30 grössten DAX-Unternehmen im Jahr 2006 durchschnittlich 60% mehr Gehalt bekommen als im Jahr davor.

Ich will da jetzt nicht auf jedes einzelne Unternehmen eingehen, sondern nur mal 2 oder 3 davon rauspicken.

Da haben wir an allererster Stelle den allseits bekannten Herrn Ackermann, der Chef der Deutschen Bank AG, der 11 Prozent mehr Gehalt bekam als im Jahr 2005. War da seinerzeit nicht was mit grossflächigem Stellenabbau in den Schlagzeilen?

Dann gibt es da den Dieter Zetsche, Chef von Daimler-Chrysler, der 2006 7,15 Millionen Euro verdient hat, auch wenn das Gehalt gekürzt wurde. Trotzdem wurden 2005 viele Mitarbeiter entlassen.

Und zu guter Letzt gibt es noch Allianz-Chef Michael Diekmann, der 2006 rund 5,3 Millionen Euro verdient hat, 5% mehr als im Jahr zuvor. Und trotz Milliardengewinne sollen in Hamburg viele Stellen abgebaut werden.

Hier stinkts.

Update: Hier gibts die Studie zum Nachlesen. (via Nachdenkseiten, Punkt 5) Dort wird nicht Herr Ackermann an erster Stelle aufgeführt, sondern der Chef der RWE-AG. Aber ich glaube, das ist nicht widersprüchlig, da die WELT laut eigener Aussage die Gehälter berechnet hat, da man wohl 2005 und 2006 nicht direkt miteinander vergleichen kann.

Kann mir eventuell jemand diesen Kram da unten übersetzen? Ich versteh da kein Wort.

(via Heise-Forum)

Vernetzungsoptimierten Investivvalue statt Lohnshit des mod. Feudalismus

und statt zuhälterisch schmarotzendem Gewerkschaftsunwesen.
Dazu sind mind. 90 % des Sozialstaats und des ÖD abzubauen.
Eine aktive Wertschöpfungspolitik muß her, flankiert von
userzentrierten Wertschöpfungswissenschaften. Niemand darf per Gesetz
zum Inhaberinstrument deklariert werden, jede gesetzl. Kontamination
mit sog. „Arbeitnehmer“-Konstrukten ist aus dem Rechtsraum zu
entsorgen.
Managementvorgabe hat user value zu sein, also die marktwirtschaftl.
Profitmaximierung der betriebslosen Anbieter.
Wer will, kann sich immer noch freiwillig mit Inhabern vertraglich
arrangieren.
Doch gesetzl. verankerte Zwangsarbeit, Enteignung und Berufsverbot
sind zu beenden. 
Kein Betriebsloser benötigt menschl. Inhaber.
Der spezielle Irrwitz des Themas: Sparkassen haben gar keine menschl.
Inhaber.

P.S.: Bitte die Übersetzung nur in einfach verständlichem Deutsch. 🙂

Update: Übersetzung ins Englische via Google:

Cross-linking-optimized capital VALUE instead of wage hit mod. Feudalismus and instead of zuhälterisch schmarotzendem trade union nuisance.
In addition at least 90% of the welfare state and the ÖD are to be diminished.
Active creation of value politics must ago, flanked of
user-centered creation of value sciences. Nobody may by law
to the owner instrument to be defined, everyone gesetzl. Contamination
with so-called” employee” – Konstrukten is from the right area too
dispose.
Management default has to be user VALUE, thus marktwirtschaftl.
Profit maximization of the operatingless offerers.
Who wants, can itself still voluntarily with owners contractually
arrange.
But gesetzl. embodied hard labour, expropriation and professional disqualification
are to be terminated.
No operatingloose needs menschl. Owner.
The special erring joke of the topic: Savings banks have none menschl.
Owner.

Und Französisch (ich kann die Sprache selber nicht):

Vernetzungsoptimierten VALUE capital au lieu des Lohnshit mod. Féodalisme et au lieu d’une gêne de syndicat zuhälterisch schmarotzendem.
Au moins 90 % de l’État social et de l’ÖD doivent être supprimés.
Une politique à valeur ajoutée active doit loin, accompagné
des sciences à valeur ajoutée userzentrierten. Personne ne peut PER loi
à l’instrument de propriétaire on définit, chacune gesetzl. Contamination
avec de ce que l’on appelle » travailleurs » – constructions est trop du secteur légal
enlever les déchets.
La norme de gestion doit être des utilisateurs VALUE, donc qui marktwirtschaftl.
Maximisation de profit des soumissionnaires betriebslosen.
Celui qui veut, le peut toujours volontairement avec des propriétaires par contrat
arranger.
Mais gesetzl. travail forcé, expropriation ancrés et interdiction professionnelle
il faut terminer.
Aucun ne en nécessite lâchement menschl. Propriétaire.
La plaisanterie d’erreur spéciale du thème : Des caisses d’épargne n’en ont aucun menschl.
Propriétaire.

Danke für die Anregung an Bosch. Verständlicher ist es für mich trotzdem nicht geworden 😉