Hier wie angekündigt der Reisebericht von heute.
Insgesamt war ich sehr angenehm überrascht. Alle Züge waren pünktlich und zuverlässig. Wie es bei den ICE aussah, weiss ich leider nicht, bei den Regionalbahnen war jedenfalls alles pünktlich.
Teil 1: Hamburg – Uelzen
Mit dem Metronom gings erstmal nach Uelzen. Ein großer Pluspunkt, wie ich finde, ist hier das Alkoholverbot, gerade in der Fussballsaison. Keine besoffenen nervigen gröhlenden Fans! Allerdings hab ich mich dann doch nicht getraut, meine Flasche Malzbier aufzumachen…
Eine ältere polnische Frau hat mir dann allerdings diesen Reiseabschnitt ziemlich vermiest. (Ich habe nix gegen Polen, aber diese Frau war absolut Klischee). Ich sitze auf einem Zweierplatz, neben mir frei. Diese Frau setzt sich ohne zu Fragen neben mich, egal ob ich vielleicht mit Begleitung reise, die grad zufällig auf dem Klo ist. Sowas ist doch Mist. Rosa Anorak, 3 Meter Schminke und ein penetrantes Parfüm. Bitte liebe Polinnen, erklärt mir dochmal, wieso sowas sein muss! (Dass sie Polin ist, merkte ich an einem Blick in ihre Zeitung)
Teil 2: Uelzen – Magdeburg
Mit dem Regionalexpress der Deutschen Bahn Regio gings nach kurzem Aufenthalt (leide keine Zeit für ne Kippe gehabt) weiter nach Magdeburg. Hier hab ich mir einen Vierersitz mit einer auf den ersten Eindruck recht vornehmen Dame geteilt, allerdings ließ diese Frau ihr benutztes Taschentuch auf (sic!) dem Platzmülleimer liegen. Danke auch dafür, Mittagessen hab ich mir geschenkt.
Teil 3: Magdeburg – Halle
Nach einer Zigarettenpause auf dem Bahnsteig gings schließlich weiter nach Halle. Einer jungen Mutter mit ca 5 jährigen Sohn meinen Kugelschreiber geliehen, mit einem Ubuntu-Nutzer mit Laptop ein bisschen gefachsimpelt. Insgesamt eine gemütliche Gesellschaft. Irgendwann kam ein komischer Typ zu uns und schenkte dem Kleinen eine Tüte mit Chips, gefolgt von einem Zettelchen mit seiner Telefonnummer für die junge Mutter. Auf spätere Nachfrage meinerseits bei der Mutter gibt es hier wohl kein Happy End für den Kerl.
Was an dem Zug allerdings genervt hat, war der Elektrodingskasten, der die ganze Zeit mässig aufdringlich gesummt hat.
Teil 4: Halle – Eilenburg
Dieser Teil war das absolute Highlight meiner Reise. Ein grosses Lob geht hier an die Mitteldeutsche Regionalbahn MRB. Erstklassiger Service (Kaffee an den Platz gebracht, Tür nochmal geöffnet beim Einsteigen, freundliches und kompetentes Personal, guter Sitzkomfort und absolut pünktlich). An den Türen gibt es Streckenplänen ähnlich denen in der Hamburger S-Bahn, das Personal ist jederzeit ansprechbar, die Getränkepreise sind günstig, wirklich starker Service, sowas vermisst man bei anderen Gesellschaften. Als ich die Reise angetreten habe, war ich ziemlich schlecht gelaunt, in diesem Zug aber hat sich meine Laune schlagartig verbessert. So muss das sein, Klasse! Vielleicht könnte man allerdings noch ne Uhr einbauen?
Keine grossen Überraschungen hier: veraltete Züge, keinerlei behindertengerechte Zugänge, der Bahnhof Eilenburg nur unzureichend von Schnee geräumt (es kam wohl schon mehrmals zu Stürzen von anderen Reisenden). Quasi genau das Gegenteil von der MRB. Ich hab in 20 Minuten auch nicht einmal nen Schaffner gesehen. Die Züge sind den Schaffnern wohl auch zu eng und schmutzig. Ach ja, das war Regionalexpress der DB.
An dieser Stelle noch ein grosses Dankeschön ans Titanic-Magazin für die Rechenblockvorlage in der Januar-Ausgabe, ich hatte nämlich nix zum Schreiben mit ausser meinem Kugelschreiber. Hab das direkt für Notizen missbraucht! 🙂