Auch wenns schon ein wenig zu spät ist (obwohl es ja noch recht aktuell ist?!), hier ein Bericht von der Demo in Rostock:

 „Eigentlich war es eine sehr schöne Demo, nicht zu heiß, viele kreative Aktionen, ganz wenig Polizei. Ich glaube während der Demo habe ich nur zwei Polizisten gesehen. Ich fand es überraschend, dass so viele verscheidene Interessengruppen und Altersgruppen sich zusammen getan haben.
Als wir dann auf dem Hafengelände waren rückte der Rest der Demo hinter uns nicht nach. Als wir uns umdrehten sah man Feuerwerkskörper fliegen, und weiß behelmte Polizistengruppen in eine wabernde scharz-rote Menschenmasse hineinpreschen. Und ab dann war Chaos. Wir sind dann näher zur Bühne gegangen, um nichts abzubekommen, die Band wurde abgebrochen und alle viertel Stunde sagte die Demoleitung etwas zur aktuellen Situation, während ständig ein Polizeihubschrauber über uns schwebte und ein vernünftiges Weitermachen auf der Veranstaltungsbühne unmöglich machte. Das hat mich sogar ganz wütend gemacht, obwohl ich sonst ein sehr geduldiger Mensch bin, geht einem dieses Hubschraubergeräusch ganz schön auf die Nerven. Erst nach einer halben Ewigkeit haben sie ihn abgezogen und dann konnten die Redner beginnen, allerdings verspätet und auf der Straße tobten ja immer noch die Polizei und die Krawallmacher. Um 17 Uhr mussten wir uns schon wieder auf den Rückweg machen, weil die Busse um 18 Uhr starten sollten. Und dann kamen uns schon die Wasserwerfer-Autos entgegen, und da habe ich mir schon gedacht, dass jedes Bitten der Demoleitung nichts gebracht hat. Jede Seitenstraße war jetzt von der Polizei gesperrt und man konnte nur so zurückgehen, wie man gekommen war.
Bei den Bussen war ebenfalls reines Chaos, war ja klar, wenn 250 Busse auf einmal starten wollen. Erst im Radio hörten wir von den vielen Verletzten und Nachts in den Nachrichten konnte ich gar nicht glauben, dass es zu so heftigen Auseinandersetzungen gekommen war. Ich finde es auch schade, weil es genau diese Bilder wieder in die Medien und die Köpfe der Menschen geschafft haben, und nicht die Bilder der friedlichen Demonstration.“